Schulsozialarbeit2022-09-14T10:33:56+02:00

Schulsozialarbeit

Zielsetzung im Rahmen von Beratung – Prävention – Netzwerk

Die Schulsozialarbeit stellt einen eigenständigen pädagogischen Arbeitsbereich in Schule dar. Sie erweitert den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag in gemeinsamer Verantwortung mit allen Lehrkräften und MitarbeiterInnen durch sozialpädagogische Handlungskompetenzen, Arbeitsformen und Zielbestimmungen, die auf systemische Sichtweise, Ressourcenorientierung und Individualität aufbauen.

Die Maßnahmen der Schulsozialarbeit zielen auf eine ganzheitliche Lebensbewältigung ab, die die schulische Lebensbewältigung einschließt. Lebensbewältigung ist nicht mit einer ausschließlichen Krisenbewältigung gleichzusetzen. Schulsozialarbeit hat vielmehr den Auftrag, der Förderung des jungen Menschen als Ganzes gerecht zu werden und orientiert sich damit an den im § 1 SGB VIII festgelegten Handlungsmaximen.“ (Stüwe/Ermel/Haupt, 2015, S. 31).

Die Schulsozialarbeit richtet sich fachlich systemisch, präventiv, partizipativ und auf den Sozialraum aus.

Henry Richartz

Seit August 2022 arbeitet Jenny Jansen-Flintrop als Schulsozialarbeiterin bei uns an der Liebfrauenschule. Sie ist Ansprechpartnerin für Kinder und Lehrkräfte, auch für Eltern. Bei Fragen und/oder Problemen können Eltern mit ihr Kontakt aufnehmen unter der 01634221178 oder unter j.jansen-flintrop@kath-waisenhaus.de. Darüber hinaus führt sie mit den Klassen verschiedene Projekte durch; wie zum Beispiel „Kinderrechte“, „Starke Mädchen – starke Jungs“ oder Mut tut gut.

Auch für Eltern mit Beratungsbedarf zum Thema Bildungs- und Teilhabeantrag (bUt) können sich vertrauensvoll an Frau Jansen-Flintrop wenden; alle Informationen und Gespräche werden vertraulich behandelt.

Ziele

Die Ziele der Schulsozialarbeit im Kontext des Bildungs- und Erziehungsauftrages von Schule und des Sozialgesetzbuchs sind wie folgt zusammengefasst:

  • Unterstützung der Kinder und Jugendlichen bei ihrem individuellen Bildungs- und Lebensweg
  • Einbeziehung der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler in den Schulalltag
  • Enge Kooperation mit den Erziehungsberechtigten
  • Enge Kooperation mit den Lehrkräften
  • Enge Kooperation/Vernetzung mit dem Sozialraum und den bildungsrelevanten Institutionen und Einrichtungen

Die Liebfrauenschule versteht Schulsozialarbeit
in hohem Maße als Querschnittsaufgabe.

Die/Der SchulsozialarbeiterIn hat, wie alle anderen in der Liebfrauenschule tätigen Personen auch, die Aufgabe, die Schule mit externen Kooperationspartnern zu vernetzen, so dass sie ein wichtiger Bestandteil innerhalb der kommunalen Präventionskette ist. Externe Kooperationspartner sind z.B. die Jugendhilfe, die Caritas, Netzwerk ProKids.

Zugleich ist die/der SchulsozialarbeiterIn „nach innen“ Ansprechperson für die Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigten und das Kollegium.

Drei Zielgruppen

„Die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft ist breit gefächert und spiegelt die Bandbreite unseres Einzugsgebiets wieder.“

Die Förderung der psychosozialen Gesundheit ist Teil unseres Erziehungsauftrags. Auch unser schuleigenes Konzept zur Gesundheitserziehung nimmt hierauf Bezug: „Zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit wird unsere Schule durch die Fachstelle für schulbezogene Sozialarbeit der Katholischen Waisenhausstiftung unterstützt. […] Aufgabenbereiche der Schulsozialarbeit sind Beratung, Projekte, Prävention sowie Netzwerkarbeit.“ (S. 4, Konzept zur Gesundheitserziehung) Die/Der SchulsozialarbeiterIn ist demnach AnsprechpartnerIn für SchülerInnen, Eltern und das Kollegium. Schulsozialarbeit ist eine eigenständige, im Schulalltag verankerte Institution, die verschiedene Leistungen der Jugendhilfe wie Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, sowie die Förderung der Kinder in Familien miteinander verbindet. Für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern öffnet die Schulsozialarbeit neue Zugänge zum Leistungsangebot der Jugendhilfe und erweitert deren präventive, integrative und kurative Handlungsmöglichkeiten.

Schwerpunkte – Instrumente – Zielgruppen

Die/Der SchulsozialarbeiterIn hat, wie alle anderen in der Liebfrauenschule tätigen Personen auch, die Aufgabe, die Schule mit externen Kooperationspartnern zu vernetzen, so dass sie ein wichtiger Bestandteil innerhalb der kommunalen Präventionskette ist. Externe Kooperationspartner sind z.B. die Jugendhilfe, die Caritas, Netzwerk ProKids.

Zugleich ist die/der SchulsozialarbeiterIn „nach innen“ Ansprechperson für die Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigten und das Kollegium.

Generalpräventiv auf Klassenebene:

Klassenrat: Konkrete Hilfestellung in Konfliktsituationen bietet die Methode der Streitschlichtung, die den Kindern eine zeitnahe und eigenverantwortliche Problemlösung vermittelt. Die Einführung des Klassenrates stärkt außerdem das gesamte Klassenklima und ermöglicht den Kindern, Konflikte im Klassenverband auf faire und wertschätzende Art und Weise zu klären. Die Fachkraft für Schulsozialarbeit unterstützt bei der Initiierung des Klassenrates und begleitet bei Bedarf.

Sozialtraining/Kooperationstraining auf Klassenebene bei Bedarf: In Klassen mit besonderem Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung unterstützt die/der SchulsozialarbeiterIn die Klassenleitung durch die Planung und Durchführung von Sozial- und Kooperationstrainings. Hierzu gehört z.B. das Erstellen und Auswerten von Soziogrammen, Hospitationen etc.

Mut tut gut: Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Klassenrat sowie aus dem Präventionsprojekt Klasse2000 soll das Vermögen der Kinder Konflikte wahrzunehmen, zu erkennen und sie zu bewältigen weiter gestärkt werden durch das Projekt „Mut tut gut“. Die Kinder werden für den Umgang mit alltäglich vorkommenden Gewaltformen sensibilisiert und lernen, persönliche Grenzen zu setzen und ´Nein´ zu sagen. Außerdem lernen sie Handlungsalternativen kennen, die unangenehme oder gewalttätige Handlungen unterbrechen bzw. stoppen können.

Generalpräventiv in Kleingruppen:

Im Mädchen- und Jungenprojekt haben die Kinder die Möglichkeit in gleichgeschlechtlichen Kleingruppen mit Hilfe der/des SchulsozialarbeiterIn, ihr kooperatives und kommunikatives Vermögen zu trainieren, dadurch ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ggf. geschlechtsspezifische Themen anzusprechen.

Marburger Konzentrationstraining (MKT): Ziel dieses Intensivkurses ist die Verbesserung der Aufmerksamkeitssteuerung der Kinder. Dies geschieht mit Hilfe der Methode der verbalen Selbstinstruktion, einer Technik aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Mit verschiedenen Übungen werden Feinmotorik, Wahrnehmung, Merk- und Denkfähigkeit so-wie Kurz- und Langzeitgedächtnis trainiert. Durch das Gruppensetting und besonders in den Spielen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der Interaktion und der Einübung von Regeln. Die Kinder erlernen in kleinen Schritten grundlegende Fähigkeiten und gewinnen Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. In der Regel führen wir das MKT mit zwei Kolleginnen aus der Schulsozialarbeit und in Kooperation mit den Klassenlehrerinnen des 2. Jahrgangs durch. (S. 12,  Schulprogramm der Liebfrauenschule)

Vorschultraining: Im Rahmen der Ausgestaltung des Übergangsprozesses Kita- Grundschule findet das halbjährige Vorschultraining statt. Kinder, die im Rahmen der vorschulischen Prognose als Risikofall identifiziert werden, werden nach Rücksprache mit den Eltern 1x wöchentlich in der Schule gefördert. Im Tandem mit einer GS-KollegIn führt der/die SchulsozialarbeiterIn  dieses Projekt durch. In der Regel nimmt die/der SchulsozialarbeiterIn ebenfalls teil am Einschulungsparcours, um auch hier frühzeitig Bedarfe zu erkennen.

Individualpräventiv:

Neben den Projekten auf Klassen- und/oder Gruppenebene werden auch auf individueller EbeneGefährdungspotentiale und krisenhafte Entwicklungen frühzeitig identifiziert. Dies kann durch Hospitationen der/des SchulsozialarbeiterIn zum Schuljahresbeginn, durch Anmeldung von Beratungsbedarf durch eine KollegIn oder durch die Schulleitung geschehen. Ziel ist es dann, bedarfsgerechte Angebote zu initiiert. Im Zentrum des gemeinsamen Handelns stehen die Bedürfnisse des Kindes. Erziehungsberechtigte werden als kompetente Partner eingebunden und zur Zusammenarbeit eingeladen.

Information bezüglich der Tätigkeit/Zuständigkeiten sowie der Sprechzeiten finden über einen Aushang sowie eine Elterninfo (Newsbrief).

Information aller Eltern über Funktion und Kontaktdaten über den Newsbrief.

In der Regel nimmt die/der SchulsozialarbeiterIn am Tag der Offenen Tür teil ebenso an anderen Projekten mit Eltern-/Publikumsverkehr (Projektwochen, Projekttage etc.).

Um einkommensschwachen Familien zu helfen, verfügt die Schule über einen aus Spenden entstandenen, zweckgebundenen Sozialfonds. Unsere(r) Schulsozial-arbeiterIn steht diesen, aber auch allen anderen Eltern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie unterstützt u.a. bei Anfragen zum Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) sowie bei der Kontaktaufnahme zu Einrichtungen der Familien- und Jugendhilfe.

Kenntnisse der Schule

Der/die SchulsozialarbeiterIn hat Zugang zu allen relevanten Dokumenten der Schule (Schulprogramm, Konzept zur Gesundheitserziehung, Konzept zur Förderung von Kindern mit Bedarf im emotionalen-sozialen Bereich etc.)

Umgekehrt wird jede neue Fachkraft für Schulsozialarbeit in das „Das sind wir“-Konzept übernommen. Dieses Konzept hat zum Ziel, Aufgaben und Funktionen transparent zu machen, effizientes Arbeiten in multiprofessionellen Teams zu unterstützen und Kooperation zu ermöglichen.

Beratung zum Thema Kindeswohlgefährdung: Das Kindeswohl gemäß §42(6) SchulG NRW und § 8a SGB VIII wird sichergestellt. Das gesamte Kollegium ist mit den Abläufen rund um die Einschätzung und Meldung von Kindeswohlgefährdungen vertraut und handlungssicher. (Lehrerkonferenz  –  bestehende Kooperationsvereinbarung mit dem Jugendamt Emmerich am Rhein – Kontaktaufnahme mit der Kinderschutzbeauftragten der Stadt Emmerich –  Meldebogen 8a)

kollegiale Fallberatung: Jeweils freitags in der 5. Std. steht unsere(r) SchulsozialarbeiterIn dem gesamten Kollegium innerhalb der TEAM-Stunde für Beratungsanfragen zur Verfügung.

Teilnahme an Elterngesprächen: Auf Wunsch/Bei Bedarf nimmt der/die SchulsozialarbeiterIn an Elterngesprächen teil. Dieser Wunsch/Bedarf kann sowohl von Seiten der Lehrkraft als auch von Eltern erfolgen.

Teilnahme an Lehrerkonferenzen/Fortbildungen: Bei Bedarf  – vor allem bei thematischer Ausrichtung „Erziehungs- und Bildungsauftrag“ – nimmt der/die SchulsozialarbeiterIn auch an Lehrerkonferenzen und pädagogischen Ganztagen und schulinternen Fortbildungen teil.

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